Arbeitskleidung in der Pflege: Vorschriften
Arbeitskleidung in der Pflege
Weit mehr als nur ein modisches Statement – Arbeitskleidung ist ein zentrales Element für Hygiene, Sicherheit und Professionalität in Pflege- und Medizinberufen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zu den unterschiedlichen Arten der Arbeitskleidung in Pflegeberufen, den gesetzlichen Regelungen und erhalten praktische Empfehlungen, um die jeweils geeignete Kleidung auszuwählen und zu pflegen. Dabei gehen wir auch auf spezielle Fragen ein, wie beispielsweise: Müssen Betreuungskräfte Dienstkleidung tragen? Wann ist zusätzlich zur Berufsbekleidung Schutzkleidung notwendig?
Kleidung in Pflegeberufen
Die Anforderungen an Kleidung in Pflegeberufen sind vielfältig – von der reinen Arbeitskleidung bis hin zu speziellen Schutzmaßnahmen. Die Wahl der richtigen Kleidung spielt eine wesentliche Rolle, um sowohl den Ansprüchen der Pflegekräfte als auch den hygienischen und gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.
Arbeitskleidung
Arbeitskleidung ist speziell dafür konzipiert, um den täglichen Belastungen im Pflegealltag standzuhalten. Sie zeichnet sich durch strapazierfähige Materialien, hohe Waschbarkeit und hygienische Eigenschaften aus. Gerade in der Altenpflege und in medizinischen Einrichtungen, wo Vorschriften von Arbeitskleidung eine wichtige Rolle spielen, müssen diese Produkte regelmäßig und schonend gereinigt werden.
Berufsbekleidung
Berufsbekleidung in der Pflege vermittelt nicht nur ein einheitliches Auftreten, sondern stärkt auch das Zugehörigkeitsgefühl und das Vertrauen der Patientinnen und Patienten. Die Gestaltung und Auswahl der Materialien orientieren sich hierbei nicht nur an ästhetischen Aspekten, sondern vor allem an den praktischen Anforderungen des Pflegealltags.
Dienstkleidung
Dienstkleidung ist häufig ein hybrides Konzept, das Funktionalität und repräsentativen Charakter vereint. Gerade in Einrichtungen, in denen klare Abgrenzungen notwendig sind, stellt sich die Frage nach der passenden Dienstkleidung für Betreuungskräfte. Die entsprechenden Vorschriften zu Dienstkleidung in der Pflege geben hierbei konkrete Richtlinien vor, um eine optimale Balance zwischen Identifikation und Schutz zu gewährleisten.
Müssen Betreuungskräfte Dienstkleidung tragen?
Ob Betreuungskräfte in der Pflege Dienstkleidung tragen müssen, hängt von den internen Regelungen der jeweiligen Pflegeeinrichtung ab. Der Arbeitgeber hat das Weisungsrecht und kann das Tragen von Dienstkleidung anordnen. In diesem Fall sind die Mitarbeitenden verpflichtet, dieser Anweisung nachzukommen. Die Details hierzu sind meist in Arbeits- oder Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen festgelegt.
Wird das Tragen von Dienstkleidung vorgeschrieben, ist der Arbeitgeber in der Regel für deren Bereitstellung und Reinigung verantwortlich. Diese Regelung dient der Einhaltung von Hygienestandards und der Förderung eines einheitlichen Erscheinungsbildes.
In Einrichtungen, in denen keine spezifische Dienstkleidung vorgeschrieben ist, können Betreuungskräfte ihre eigene Arbeitskleidung wählen. Dabei sollten jedoch die allgemeinen Hygiene- und Sicherheitsstandards beachtet werden. Es ist wichtig, dass die Kleidung für den Pflegealltag geeignet ist und den Anforderungen des Arbeitgebers entspricht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Verpflichtung zum Tragen von Dienstkleidung für Betreuungskräfte in der Pflege von den internen Richtlinien der jeweiligen Einrichtung abhängt. Es empfiehlt sich, die spezifischen Regelungen im Arbeitsvertrag oder in der Betriebsvereinbarung zu prüfen.
Schutzkleidung
Schutzkleidung kommt ergänzend zur Berufs- und Arbeitskleidung zum Einsatz – etwa in besonders infektiösen Bereichen oder bei speziellen Einsätzen. Gerade in der Pflege sollten die Einsatzbereiche genau definiert werden, um die Sicherheit von Pflegekräften, Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Insbesondere in Situationen, in denen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht, ist das Tragen von Schutzkleidung unumgänglich.
Regelungen & Vorschriften
Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und hygienischer Standards ist essenziell. Neben internen Richtlinien vieler Einrichtungen orientieren sich Pflegeberufe auch an externen Vorgaben, beispielsweise der des Robert Koch Instituts. Diese Regelungen stellen sicher, dass Dienst- und Arbeitskleidung in der (Alten-)Pflege stets den aktuellen Vorschriften entsprechen.
Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene
Zudem geben auch fachspezifische Institutionen wichtige Empfehlungen heraus – ein Beispiel hierfür sind die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Hier finden Sie eine Zusammenfassung der DGKH-Richtlinie:
Arbeitskleidung: Kurzärmelige Kittel oder Kasacks, helle Farben, wasch- und desinfizierbar.
Wechsel: Alle zwei Tage, bei Verschmutzung sofort. Reinigung nicht zu Hause, sondern mit wirksamen Desinfektionsverfahren.
Schutzkleidung: Über der Arbeitskleidung zu tragen, bei erhöhtem Infektionsrisiko.
Wechsel: Nach Gebrauch oder Verschmutzung. Einwegprodukte entsorgen, Mehrwegprodukte fachgerecht aufbereiten.
Bereichskleidung: Speziell für OP oder sterile Bereiche.
Wechsel: Täglich oder bei Kontamination.
Allgemeine Vorgaben: Keine private Nutzung oder Tragen außerhalb der Einrichtung. Regelmäßige Händehygiene ist obligatorisch.
Diese Vorgaben basieren auf KRINKO- und TRBA 250-Richtlinien und sind essenziell für ein sicheres Hygieneniveau in Pflegeeinrichtungen
.
Rechtliche Grundlagen und Anforderungen
Hygienische Anforderungen: Die Arbeitskleidung muss wasch- und desinfizierbar sein. Es wird empfohlen, kurzärmelige Kleidung aus Baumwoll- oder Baumwollmischgewebe in hellen Farben zu verwenden, um eine effektive Reinigung zu gewährleisten.
Wechsel und Reinigung: Arbeitskleidung sollte regelmäßig, mindestens alle zwei Tage, gewechselt werden; bei sichtbarer Verschmutzung oder Kontamination sofort. Idealerweise erfolgt die Reinigung innerhalb der Einrichtung, um eine fachgerechte Aufbereitung sicherzustellen.
Trageort: Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Arbeits- und Schutzkleidung ausschließlich innerhalb der Einrichtung getragen werden und nicht im privaten Umfeld, um eine Verschleppung von Keimen zu verhindern.
Bereitstellung durch den Arbeitgeber: Der Arbeitgeber ist verpflichtet, notwendige Schutzkleidung bereitzustellen und deren Instandhaltung sowie Reinigung zu gewährleisten. Dies umfasst insbesondere Schürzen, Kittel, Handschuhe und Masken.
Arbeitskleidung in der Pflege
Die speziell für den Pflegebereich entwickelte Arbeitskleidung kombiniert Funktionalität und Tragekomfort mit den notwendigen Hygienestandards. Diese beziehen sich auf die Arbeitskleidung selbst, die richtige Reinigung, den Wechselrhythmus, die Schutzkleidung und das Verhindern von Keimverschleppung. Händehygiene, Flächenhygiene und Abfallentsorgung haben einen indirekten Einfluss auf die Hygienestandards der Arbeitskleidung und sollten daher bei der Auswahl mit bedacht werden.
Ansprüche an die richtige Kleidung
Hygienische Anforderungen
Desinfizierbar: Waschbar bei mindestens 60 °C, idealerweise chemothermisch desinfizierbar.
Keimverschleppung vermeiden: Arbeitskleidung darf nicht außerhalb der Einrichtung getragen werden.
Kurzärmelige Oberteile: Unterstützt die Händehygiene und verhindert Kontamination durch lange Ärmel.
Wenig Taschen und Applikationen: Reduziert das Risiko von Keimanhaftungen und erleichtert die Reinigung.
Material- und Pflegeeigenschaften
Strapazierfähig: Robuste Stoffe, die häufiges Waschen und starke Beanspruchung aushalten.
Helle Farben: Ermöglichen eine bessere Sichtbarkeit von Verunreinigungen.
Atmungsaktiv & hautfreundlich: Tragekomfort für lange Arbeitsschichten, Vermeidung von Hautreizungen.
Schnelltrocknend: Erleichtert die hygienische Handhabung und den schnellen Kleidungswechsel.
Funktionalität & Sicherheit
Passgenau, aber bequem: Sollte Bewegungsfreiheit ermöglichen, aber nicht zu locker sitzen (keine unnötigen Kontaktflächen).
Kompatibel mit Schutzkleidung: Muss unter Schutzkitteln und PSA bequem getragen werden können.
Unterscheidung von Schutzkleidung: Arbeitskleidung ≠ Schutzkleidung – spezielle PSA muss zusätzlich gestellt werden.
Produkte, die diesen Ansprüchen gerecht werden, zeichnen sich durch robuste, aber zugleich pflegeleichte Materialien aus. Ein zentraler Aspekt ist hierbei die einfache und effektive Reinigung – Arbeitskleidung in der Pflege muss hohen Temperaturzyklen standhalten, um Keime zuverlässig zu eliminieren.
Auch wenn bei Arbeitskleidung grundsätzlich darauf zu achten ist, diese richtig zu waschen, gibt es in der Pflege und Medizin besondere Anforderungen. In unserem Artikel erklären wir, wie Sie Arbeitskleidung richtig waschen und welche Waschverfahren und Pflegehinweise zu beachten sind, um eine langfristige Werterhaltung und maximale Hygiene zu gewährleisten.
Bedeutung der Farben
Die Bedeutung der Farbwahl in der Pflege-Arbeitskleidung
Die Farbwahl von Arbeitskleidung in der Pflege und Medizin erfüllt nicht nur ästhetische, sondern auch funktionale und organisatorische Zwecke. Farben helfen, Hygienestandards zu visualisieren, Arbeitsbereiche klar zu unterscheiden und können sogar das Vertrauen von Patienten stärken.
Weiß – Sauberkeit und Hygiene im Fokus
In vielen Kliniken und Pflegeeinrichtungen wird Weiß als klassische Farbe für Arbeitskleidung gewählt. Der Grund: Weiß signalisiert Reinheit, Hygiene und Sterilität. Besonders in Bereichen mit hohen Infektionsrisiken, wie OP-Sälen oder Intensivstationen, ist die Wahl heller Farben verbreitet, da Verunreinigungen unmittelbar sichtbar sind.
Beispiel: In klassischen Krankenhausstationen tragen Ärzt:innen und Pflegekräfte oft weiße Kasacks, um eine klare Abgrenzung zur Alltagskleidung zu schaffen und Vertrauen bei den Patienten zu fördern.
Grün und Blau – OP-Bereiche und visuelle Entlastung
In OP-Bereichen dominiert oft Grün oder Blau – aus mehreren Gründen:
- Diese Farben bieten einen Kontrast zum roten Farbton von Blut, wodurch das Auge weniger schnell ermüdet.
- Sie reduzieren visuelle Ablenkungen und schaffen eine ruhige Atmosphäre im OP.
- Flecken oder Flüssigkeiten sind darauf weniger auffällig, wodurch das Erscheinungsbild über eine längere Tragezeit professionell bleibt.
Beispiel: Chirurgenteams tragen oft grüne oder blaue OP-Kleidung, da diese Farben helfen, Kontraste auszugleichen und die Belastung des medizinischen Personals reduzieren.
Farbkodierung für verschiedene Stationen und Funktionen
Einige Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen setzen gezielt Farbkonzepte ein, um verschiedene Abteilungen oder Berufsgruppen zu kennzeichnen:
Rot: Notfall- und Rettungsteams zur schnellen Erkennbarkeit.
Blau: Pflegekräfte auf Normalstationen.
Grün: OP-Personal.
Gelb: Reinigungspersonal, um eine Verwechslung mit medizinischem Personal zu vermeiden.
Beispiel: In manchen Seniorenheimen tragen Pflegekräfte helle Blautöne, während das Reinigungspersonal in Gelb oder Grau arbeitet. So können Bewohner:innen und Angehörige das Personal schneller identifizieren.
Psychologische Wirkung und Patientenwohl
Farben beeinflussen nicht nur die Arbeitsorganisation, sondern auch das Wohlbefinden der Patienten. Studien zeigen, dass helle, freundliche Farben wie Pastelltöne oder Blau beruhigend wirken, während grelle Farben wie Rot oder Orange Unruhe auslösen können.
Beispiel: In Kinderstationen oder geriatrischen Einrichtungen wird oft auf sanfte Farbtöne wie Mintgrün oder Hellblau gesetzt, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
Farbe als strategisches Element in der Pflege-Arbeitskleidung
Die Farbwahl ist weit mehr als eine ästhetische Entscheidung – sie trägt zur Sicherheit, Organisation und Patientenwahrnehmung bei. Ob zur Hygiene-Kennzeichnung, Abteilungszuordnung oder psychologischen Unterstützung – die richtige Farbwahl kann den Arbeitsalltag erleichtern und die Wahrnehmung von Pflege und Medizin positiv beeinflussen.
Schutzkleidung
Die Auswahl der richtigen Schutzkleidung erfordert eine sorgfältige Analyse der jeweiligen Arbeitssituation. Insbesondere in hochriskanten Bereichen stellt sich immer wieder die Frage:
Wann ist zusätzlich zur Berufsbekleidung eine Schutzkleidung notwendig?
Entscheidend ist hier, dass die Schutzkleidung sowohl den spezifischen Gefahrsituationen als auch den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Neben den Materialien spielen auch Passform und Bewegungsfreiheit eine wichtige Rolle, um den Pflegealltag nicht unnötig zu erschweren.
Arbeitskleidung von WEITBLICK
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